Hörgeräte Reichart

Zigaretten fördern Hörverlust

Die Bedeutung unseres Gehörsinns lässt sich gar nicht hoch genug einschätzen. Oft machen wir uns jedoch gar nicht bewusst, wie wichtig unsere Ohren im Alltag sind und wie wir sie schützen sollten.

Gutes Hören ist nicht selbstverständlich


Meist nehmen wir als selbstverständlich hin, dass wir die Geräusche um uns herum wahrnehmen und identifizieren können. Erst wenn das Gehör beeinträchtigt ist, spüren wir hautnah, wie irritierend es ist, wenn die Welt der Klänge nur noch gedämpft zu uns dringt.

Raucher müssen schon viel ertragen. Permanent müssen sie sich rechtfertigen oder werden an die frische Luft gesetzt, wenn sie mal rauchen möchten. Wie befremdlich wirken heute Filme und Serien, die uns in die 50er und 60er Jahre zurückversetzen. Rauchen bei jeder Gelegenheit und in allen Räumlichkeiten war damals selbstverständlich. Solche Zeiten, in denen Raucher außer in der Kirche, selbst im Krankenhaus rauchen konnten, sind lange vorbei. Das ist auch gut so.

Damit aber nicht genug. In regelmäßigen Abständen werden Forschungsergebnisse veröffentlicht, die die schädliche Wirkung von Zigaretten auf die Gesundheit wissenschaftlich weiter zementieren. Klar, dass Lunge, Herz und Gefäße im Mittelpunkt der Forschung stehen. Ist doch die schädigende Wirkung von Zigarettenrauch auf Atemwege und das Herz-Kreislauf-System naheliegend und hinlänglich bekannt. Damit aber nicht genug. Auch andere Organe leiden unter dem Qualm.

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Studien decken rauchbedingten Hörverlust auf


So kam aus Japan, einem ausgesprochenen Vielraucherland, eine neue Hiobsbotschaft auf Raucher zu. Jede gerauchte Zigarette schädigt das Gehör und trägt zu rauchbedingtem Hörverlust bei. Wie kommen die japanischen Forscher aus Tokio zu diesem niederschmetternden Ergebnis, das sie in einem Online Fachjournal veröffentlicht haben?

Recht einfach. Sie maßen einmal jährlich über 8 Jahre lang die Hörleistung von etwa 50.000 berufstätigen Japanern, Rauchern ebenso wie Nichtrauchern. Dabei stellten sie fest, dass jede täglich mehr gerauchte Zigarette das Risiko für Hörverlust erhöhte. Im Schnitt hatten Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern ein 60% höheres Risiko auf Hörschädigung im hochfrequenten Hörbereich. Bei niederfrequenten Tönen stieg das Risiko um 20%. Dies sind Besorgnis erregende Ergebnisse, die Raucher zum Nachdenken anregen sollten. Denn die Forscher vom nationalen Gesundheitszentrum in Tokio haben auch eine positive Botschaft für die vielen Raucher weltweit.

Wer mit dem Rauchen aufhört, hat innerhalb von weniger als 5 Jahren die Chance, sein Hörvermögen wieder zu normalisieren.
Das gilt im Grundsatz selbstverständlich auch für die anderen Raucherrisiken wie Lungenkrebs oder Herzinfarkt, auch wenn in diesen Fällen die Erholungszeiten der geschundenen Gewebe deutlich länger ausfallen können. Die Forschungsergebnisse der Japaner und vieler anderer Wissenschaftler sollten also Motivation genug sein, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Gesundheit wird es danken.

Auch moderates Rauchen ist schädlich


Im letzten Jahr sind in Deutschland die Ausgaben für Zigaretten und Tabak um 5% gestiegen. Diese zunächst überraschende Tatsache geht aus dem Jahresbericht 2020 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen hervor. Stellt sich die Frage, was zu der Zunahme geführt hat. Preiserhöhungen für Tabakwaren waren es sicher nicht.

Es liegt die Vermutung nahe, dass steigender Zigarettenkonsum etwas mit der Corona-Pandemie zu tun hat. So sind in Zeiten des Corona bedingten Lockdowns viele Menschen wegen Ausgangsbeschränkungen zuhause, arbeiten im Homeoffice, sind in Kurzarbeit, oder sie müssen schlicht Kinder und Angehörige versorgen. Egal aus welchem Grund, da fällt dem einen oder anderen schon mal die Decke auf den Kopf, gerade wenn kein Ende der Einschränkungen abzusehen ist. Vor lauter Frust und Langeweile wird dann schneller nach der Zigarettenpackung gegriffen. Die eine Zigarette würde ja nichts machen und der Gesundheit nicht schaden, sagen sich viele entschuldigend. Doch das ist nach Ansicht von Lungenärzten und Wissenschaftlern eine Fehleinschätzung.

Gesundheitsschädigung schon ab der ersten Zigarette


Die meisten Raucher können es nicht mehr hören: Rauchen schadet der Gesundheit und kann tödlich sein. Bisher sind viele von ihnen noch davon ausgegangen, dass diese Warnung nur für exzessives Rauchen gilt mit täglich 20 Zigaretten oder mehr, nicht jedoch für Gelegenheitsraucher. Das ist aber falsch.

Wissenschaftliche Analysen wichtiger Studiendaten rauben ihnen auch diese Illusion. So belegt eine sehr umfangreiche zusammenfassende Analyse verschiedener Studien auf Basis von mehreren Millionen Teilnehmerdaten seit Mitte der 40iger Jahre des letzten Jahrhunderts, dass jede Zigarette zu viel ist und tödlich sein kann. Wie kommen die Forscher zu diesem, für viele Gelegenheitsraucher so desillusionierendem Ergebnis?

Sie fassten die Ergebnisse von 55 Studien aus den letzten 6 Jahrzehnten zusammen, die sich mit dem Thema Rauchen und Herz-Kreislauf-Gesundheit befasst hatten. Danach ist das Rauchen von täglich nur einer Zigarette fast genauso schädlich wie von 20 Zigaretten. Das Risiko einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden ist bei jeder Zigarette, sei es der ersten oder zwanzigsten am Tag, im Vergleich zu einem Nichtraucher erhöht. Der Mythos, es gäbe einen unbedenklichen Zigarettenkonsum, hat sich spätestens mit dieser Studie in Rauch aufgelöst.